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Klagekraftwerk

Kaum ein Nachrichtenportal berichtete die letzten beiden Tage nicht über einen Markenstreit zwischen der Band Kraftwerk und einer Firma, die ein kleines Taschenkraftwerk mit Feuerzeugbenzin entwickelte, zu berichten. Für das Dresdner StartUp kann wohl nichts besseres zur Berühmtheit verhelfen. Für die alte Band ist es zugegebenermaßen peinlich – sofern die Meldung stimmt, denn noch scheint die Klage nicht beim Empfänger eingegangen zu sein. Wundern würde es mich nicht – schon im Jahre 2009 musste sich das Bundespatentgericht mit der Verwechselungsgefahr zu einem Kulturkraftwerk beschäftigen.

The Majority Says in Berlin

In der Berliner Volksbühne gibt es den Roten Salon und den Grünen Salon. Warum im grünen Salon das Licht aber rot leuchtet? Ich weiß es nicht!

Am 10.11. traten The Majority Says auf. Schönes Konzert. Erste Reihe. Keine zwei Meter von der Sängerin entfernt. Leider gibt es von Berlin bisher keine Mitschnitte, wohl aber von Wiesbaden am Tag zuvor. Der mit Abstand stärkste Titel des Abends war für mich „You Steal I Steal” (mit einem überraschenden Outro):

Kraftwerk in Berlin

Kraftwerk wird im Januar nach Berlin kommen und 8 3D-Konzerte in der Neuen Nationalgalerie geben. Die Preise sind mit 71,50 Euro: durchaus fürstlich.

Das Besondere ist aber, dass gerade die Band, die Anfang der 80er über Datenschutz und die Daten beim BKA sangen, nun ausschließlich personifizierte Tickets verkaufen – einerseits zur Verhinderung des Schwarzmarktes, andererseits damit jeder nur an maximal einem Konzert teilnehmen kann.

Interpol und Deutsche Bank
FBI und Scotland Yard
Kraftwerk und das BKA
Haben unsere Daten da

VNV Nation - Live auf der Festung Königstein

Am 16.08. war ich wieder auf die Festung Königstein mit VNV Nation. Während im letzten Jahr Apoptygma Bezerk ein saugeniales Konzert hingelegt haben, war ich dieses Mal nicht so begeistert!

Eine Festung als Veranstaltungort ist etwas Besonderes! Irgendwo abgelegen, von oben schöne Aussicht, eingerahmt von fetten Mauern, oben Frischluft. Aber die Durchführung eines Konzertes ist auf so einer Festung auch aufwendiger als irgendeiner Halle, in der fast täglich Bands ein- und ausgehen. Ich hatte gehofft, dass die organisatorischen Probleme des letzten Jahres einigermaßen gelöst waren. Es ist irre, eine vierstellige Anzahl von Menschen binnen kurzer Zeit über einen Fahrstuhl zu befördern. Stau beim Einlass. Stau am Ende! Und eine der beiden Toiletten ist bei Konzertende nicht mehr erreichbar, weil die sich hinter dem Fahrstuhl befindet! Ist man unten angekommen, wartet ein sehr gefährlicher Fußweg. Gefälle, Sandsteine und absolute Dunkelheit. Dafür ist dann unten, wo selbst der Mond für ausreichend Beleuchtung sorgte, alles beleuchtet!

Die Akustik ließ leider etwas zu wünschen übrig. Ich habe nichts gegen laut. Dafür bin ich selten genug auf Konzerten. Aber wenn laut, dann muss die Technik das auch hergeben. Und das tat es nicht. Es war übersteuert. Und dann leidet die Musikqualität. Und auf jeden Fall auch mein Ohr!

Die Vorband hieß Head Less. Sie schien im Fanpublikam ihre Fangruppe zu haben. Aber so richtig überzeugte sie mich nicht. Der Sänger war sehr charismatisch. Er wedelte mit dem Mikrofonständer, so dass man durchaus Angst um die Bühneneinrichtung haben musste.

Dann die obligatorische, sich ewig ziehende Umbaupause!

Ronan Harris war gesundheitlich angeschlagen. Das ist schade. Gute Besserung!

Es mögen die Geschmäcker auseinandergehen, aber ich finde permanente Publikumerheitung nervend. Zumindest gehe ich wegen der Musik und nicht wegen der ständigen „Louder”-Schreie hin. Es gab Stücke, da verpasste Ronan dadurch den Einsatz, dann hinkte er eine ganze Strophe lang jeweils eine Zeile hinterher und wurde plötzlich vom Übergang überrascht. Ich finde es schöner, wenn live die Lider anders arrangiert werden. Bei Illusion wurde eine Refrainwiederholung beispielsweise eingebaut.

Bei „Perpetual” dehnten sie das Ende immer weiter aus. Da wiederum witzig ein Teil auch auf Deutsch übersetzt.

„Solitary” ist und bleibt eins der stärksten Lieder. Auch eins der schönsten des Abends. Hier war die Besonderheit, dass sie eine weitere Strophe angehangen haben (ich glaube, die gab es mal in irgendeinem Remix). Und eine kleine Umdeutung des Textes, den er viel stärker auf sich nun betonte.

„Legion” startete sehr ruhig und entspannt („Too close mix”). Der Übergang klang holprig. Unausgefeilt. Und das eigentliche Lied … mmh. Mir fehlte die Basslinie? Ich hörte nur Schlagzeug und Melodie, aber der Mittelbau fehlte. Und der machte das Lied es aus.

„Control”. Nicht meine Welt. Sorry. War so ein Füllstück vom Album, was unter einem anderen Interpreten wohl eine andere Zielgruppe erreicht hätte. Klingt nicht nach VNV. Ich empfand es als Krach. Und dieses ständig sich wiederholende, arg geschriene und arg übersteuerte „I Want Control” ging mir auf den Zeiger.

Wenn ich mal nen Wunsch für eine Open-Air-Set-Liste äußern darf: Titel wie Endless Skies, Forsaken, Left Behind oder Holding On. Alles extrem ruhige Titel, die einen wunderschönen Ausklang geben.

Michael Rother - Morning After (Lonliness)

Die deutsche Antwort auf Café Del Mar nennt sich Milchbar und wird von den Trance-DJs Blank&Jones zusammengestellt. Die erste Ausgabe der CD-Reihe und schmückt mein CD-Regal. Mit Ausnahme von Titel Nummero 2 („Pochill”) eine runde Scheibe zum Entspannen.

Mein persönlicher Lieblingslied ist das Lied „Morning After” von Michael Rother:

Sehr entspannt. Sehr traurig. Vor allem die Stimme von Sophie Williams bleibt im Ohr. Etwas überrascht war ich, dass die männliche Stimme von Herbert Grönemeyer stammen soll.