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Ende des Wahlkampfes

Gestern ist mit einer sehr erfolgreichen Demo gegen Ceta und TTIP und einem Abschlussstand am Ostkreuz eine sehr spannende und anstrengende Wahlkampfzeit zu Ende gegangen.

Die Situation in Treptow-Köpenick ist sehr schwierig geworden. Viele einst Aktive haben die Partei aus unterschiedlichen Gründen verlassen. Ich muss gestehen, dass ich zum Teil auch dafür verantwortlich bin, war ich ja selbst letztes Jahr ausgetreten und zu den Grünen gegangen. In dieser Zeit war der Bezirk aus Piratensicht leider leblos!

Seit Januar bin ich wieder dabei – und habe den Bezirk wiederbelebt. Wir haben im März eine Gebietsversammlung veranstaltet, auf der ich zum Gebietsbeauftragten gewählt worden bin. Es ist ein Job, um den ich mich bisher nie gerissen habe, dem ich mich aber nun stellen muss. Hauptaufgabe war die Reaktivierung von Mitgliedern und die Aufstellung von Kandidaturen.

Anfang Juli glückte dieses Verfahren mit einer erfolgreichen Aufstellungsversammlung: Alle sechs Wahlkreise konnten besetzt werden, zudem hat die BVV-Liste 8 Kandidaten. Doppelt so viele wie 2011. Der Tagesspiegel betitelte mich als Der einsame Pirat.

Die Zusammenarbeit mit dem LaVo klappte perfekt, um alle Fristen einzuhalten. Vielen Dank an Lothar, Petra, Jessica und Therese.

Durch die Inaktivität hatten sich einige Rücklagen angesammelt. Keine großen Summen, aber anders als der eine oder andere Bezirk konnten wir mit dem Budget gut wirtschaften.

Leider war dieser Zeitpunkt sehr spät, so dass die Vorbereitung für die heiße Phase des Wahlkampfes sehr spät war. Klassische Kandidatenplakate waren nicht mehr möglich (also alle Leute gemeinsam zum Fotograf, Plakatdesign und Druck). Also entschieden wir uns für Themen statt Köpfe. Wir brachten Inhalt an die Laternen.

Da selbstkritisch das Fahrrad in unserem Wahlprogramm zu kurz gekommen ist und die Landesplakate es gar nicht widerspiegeln, war dieses Thema gesetzt: wir zeigen den Bedarf auf, wo wir Dinge ändern wollen. Und die Radwege rund um Köpenick sind nahezu alle ein Desaster. Ebenso der Spreepark, bei dem die Beteiligung nur simuliert wurde.

Nicht alle dieser geplanten Motive wurden aus Zeitgründen umgesetzt (zudem sind Motivwechsel auch teuer). Das war der Moment, an dem die Leerplakate und der Edding ins Spiel kam.

Für jeden Ortseil haben wir individuelle Botschaften entwickelt – mit den Themen vor Ort. In vielen Ortsteilen gibt es Einwohneranträge, die ein gutes Indiz sind: da haben mehr als 1000 Menschen in einem Ortsteil für eine Sache unterschrieben. Ich bin BVV-Anträge durchgegangen, insbesondere jene, die keine Mehrheit fanden. Ich bin E-Mails durchgegangen. Ich habe auch an einigen Stellen provoziert, vor allem gegen die SPD und ihre verfehlte Mietpolitik. Insgesamt hängen ca. 250 Edding-Plakate verteilt im gesamten Bezirk – bis in die entlegensten Ortsteile Rahnsdorf, Müggelheim und Schmöckwitz. Und gelegentlich auch tagesaktuelle Politik an die Laterne gebracht. Die Plakate gibt es unter pptk.de

Es war schon cool, wenn du ein Plakat aufhängst – und während du zur nächsten Laterne weiterziehst, sich tatsächlich der erste vor die Laterne hinstellt und die Botschaft liest.

In Alt-Treptow saß ich auf dem Fußweg und bemalte vor Ort zwei Blankos. Plötzlich standen drei Frauen um mich. Sie fragten, warum ich das mache. Und ob ich einen Kalligraphie mal besuchte (Nein!), weil es so eine weibliche Schrift gewesen sei. War ein nettes Gespräch. Dann meinte die eine, dass sie diesen René mal anrufen wollte. Ich war perplex. Ich erwiderte nur: „Ich bin René!„ Und es ist krass: es hingen damals zwei Plakate mit diesem Motiv in Alt-Treptow (später kam ein drittes dazu). Und sie erinnerten sich an meinen Vornamen und dass eine Telefonnummer drauf stand.

Kurz vor Ende des Wahlkampfes lernte ich noch eine kennen, die zu den orangefarbenen Plakaten immer hin gefahren ist. Ich bin auch über die Plakate manchmal mit Leuten ins Gespräch gekommen. Überhaupt war das Feedback sehr positiv, das bestätigten mir selbst meine politischen Mitbewerber! Die Grünen in Neukölln sind da ähnlich vorgegangen!

Nun bleibt abzuwarten, wie das Ergebnis aussehen wird!

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