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Die A100-Verschwörung von Treptow

Zwei Meldungen, die ich in diesen Tagen so beiläufig aufgeschnappt habe:

  • Auf der Elsenbrücke wurden Risse in der Konstruktion festgestellt – allerdings nur in der östlichen Fahrbahn (also Richtung Friedrichshain) – Siehe Berliner Zeitung
  • Das Kino am Treptower Park soll abgerissen werden, auch wenn der Inhaber noch nichts davon weiß (siehe Berliner Zeitung)

Hoppla, da ist zur Zeit der Weiterbau der A100 politisch nicht durchzusetzen – und plötzlich hat die Elsenbrücke Risse. Aber auch nur auf der Seite, deren Abriss nötig wäre, um die A100 durchzuziehen – denn der Abstand zwischen Elsenbrücke und Bahnbrücken ist zu gering.

Selbstverständlich wird der Radstreifen gestrichen, Fußgänger werden auf den Gehweg verbannt. Die BVG kappt die Busverbindungen und schneidet den Treptower Park ab. Ganz so, als ist das Mobilitätsgesetz noch nicht in den Köpfen der Verwaltung angekommen. Nun kommt Bezirksbürgermeister Oliver Igel angerannt – und fordert den Weiterbau der A100:

Die Probleme mit der Elsenbrücke zeigen uns, in was für einem Dilemma wir stecken. Da brauchen wir nicht den Bau einer Behelfsbrücke an dieser Stelle. Dann wird dort in ein paar Jahren wieder gebaut und die Autofahrer stehen in unserem schönen Treptower Park im Stau. Der Weiterbau der A 100 nach Friedrichshain ist im Bundesverkehrswegeplan bereits enthalten. Wir sollten dafür jetzt das Planfeststellungsverfahren in die Wege leiten.

Ich bin kein Freund von Verschwörungen, aber hier kam der Riss manchen wohl zu gelegen, um das aktuelle Leid mit noch schrägeren Forderngen zu verbinden. Es ist kein Geheimnis, dass Oliver Igel kein Freund der Verkehrswende ist. Ansonsten würde er nicht darauf hinarbeiten, dass bei künftigen Rissen die Auswirkungen noch dramatischer ausfallen werden.

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