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Homepage von René Pönitz

Beliebte Rechtschreibfehler

Julian von Heyl bietet auf seiner Seite eine kleine Datenbank mit sehr beliebten Rechtschreibfehlern aus der deutschen Sprache an — und sagt auch warum. Interessant zum Berieseln! Hättet ihr gewußt, daß »campieren«, »Mayonaise« oder »Nervösität« falsch geschrieben ist? Nach dem Lesen kann man das Wissen im Rechtschreibquiz testen. (Leider nur neue Rechtschreibung)

Musikindustrie vs. Webcam-Karaoke

Videos, in denen insbesondere Jugendliche vor laufender Kamera ein bekanntes Liedchen trällern, etwas tanzen — oder hin und wieder: sich zum Fallobst machen, erfreuen sich steigender Beliebtheit (vgl. Andy Warhol »In der Zukunft wird jeder für 15 Minuten berühmt sein.«).

Doch die sind der Musikindustrie wieder ein Dorn im Auge. In den USA wurden Nutzer schon aufgefordert, entsprechende Videos bei youtube zu entfernen. Futurezone dazu:

Wieder einmal zeigt die Musikindustrie damit das fehlende Verständnis für eine lebendige Jugendkulturszene im Internet, die ohne kommerzielle Hintergedanken einfach nur Spaß am öffentlichen »Abshaken« vor der Webcam hat. Statt den Werbeeffekt für sich zu nutzen, werden junge Fans aus kommerziellen Interessen mit Klagsdrohungen vergrault und damit wertvolle Sympathien bei einer potentiellen Käufergeneration verspielt

Treffender kann man es wohl nicht ausdrücken: Indutry kills music (vgl. Schockwellenreiter)

Insidertip: Terra Noami

Geniale Nachwuchskünstler im Netz: Terra Noami, es gibt auch Videoclips zu einigen Titeln. Hörenswert u.a. »The Game Changed« und »I´m Happy«.

Schade ist lediglich, daß die Titel nicht in den gängigen Musik- und Videoformaten verfügbar sind, sondern nur verpackt in Flash. (Oder siehr jemand eine Möglichkeit, mp3 herunter zu laden, ggf. auch kostenpflichtig. Wenn nicht: kennt jemand Werkzeuge, mit denen ich in Flash eingebundene Videos wieder rausholen kann ... notfalls auch Hilfsmittel, die die analoge Lücke nutzen?) (vgl. Martin Röll)

Schweigepflicht vs. Polizeianfrage

heise: Gläserne Patienten beim Bush-Besuch:

Ein Wien-Besuch von US-Präsident George Walker Bush [..] hat die österreichischen Behörden auf erstaunliche Ideen gebracht. Polizeibeamte haben im Vorfeld Kontakt mit Ärzten aufgenommen, deren Ordinationen entlang der von dem Staatsgast befahrenen Route liegen. Die Ärzte sollten Namen, Geburtsdatum und Adresse jener Patienten offenbaren, die an den Besuchstagen (20. und 21. Juni) vorstellig wurden. [..] Das Innenministerium bestätigt die Anfragen und begründet sie damit, dass den Patienten der Zutritt zu den Sperrzonen erleichtert werde.

Mit was macht sich der Arzt eigentlich mehr strafbar? Verstoß gegen die Schweigepflicht, wenn man mitspielt — oder Widerstand gegen die Staatsgewalt, wenn man die Patierntennamen nicht bekannt macht! (Danke, Nini)

Passend dazu die Freiheitsstatue von Greifswald, die den amerikanischen Präsidenten begrüßt!

Abgebloggt ...

Die etwas andere Gaststätte: Anno Domini

Das Anno Domini ist das wohl außergewöhnlichste Gasthaus in Dresden: es ist eine Mittelalterkneipe!

Beim Betreten des Grundstücks weisen Fackeln den Weg zur Eingang. Die Tür wird mit einem Sandsack, der an einer festen Rolle befestigt ist, geschlossen. Und dann ist man schon im Mittelpunkt des mittelalterlichen Ambientes: richtig alte massive und stabile Holztische. Wem die Holzbänke zu unbequem sind, kann sich ein Schafsfell drunter legen. Die Gaststube wird nur mit Kerzen erhellt, natürlich quietschen auch ein paar Balken — und im Hintergrund tönen leise Klänge eines Dudelsacks.

Nach dem man einen Platz gefunden hat, kommt auch gleich eine Kellnerin — natürlich in altmodischer Tracht: »Was wolld´ihr´n sauf´n?« ... »Und dein Weib?« Die Getränke gibt es in Porzelankrügen. Die Speisekarte ist noch mit altdeutschen Buchstaben geschrieben. Damit es für den Besucher allerdings nicht zu schwierig wird, sind wenigstens die Namen der Speisen der neudeutschen Schreibweise angepaßt. Die Pferderoulade mit Knödel war lecker — natürlich gibt es dazu nur Holzbesteck — oder mit Fingern! Nur eine Sitte ist da nicht mehr üblich: die Knochen nach dem Verzehr nach hinten werfen!

Zu Besuch sind natürlich auch ein Esel, eine Gans, ein Huhn und eine Ziege, die ab und zu durch die Gaststube laufen. Die kann man streicheln oder ärgern — und wenn man Pech hat, ärgern sie zurück. Besonders der Esel ist gerne die Papierlätzel weg, die es bei besonders fettigen Speisen gibt. Auch wenn das mit den heutigen Hygienevorschriften im Gastronomiebereich nicht mehr übereinstimmt, greift im Anno Domini noch Bestandsschutz.

Zur Unterhaltung traten an diesem Abend zwei Gaukler auf, die Stimmung in den Laden brachten — mit einem Dudelsack und einer Trommel! Der Höhepunkt war eindeutig »We wil rock you«. Ich hätte nicht gedacht, daß man das Gitarrensolo auch auf dem Dudelsack blasen kann! Respekt! Bezahlt wurde am Ende aber leider in Euro.

Alles im Allen eine einzigartige Gestätte im Dresdner Norden, die man unbedingt einmal besuchen sollte! (Zur Bildergalerie)