Filmriß 2.0 - Im Kino die Leinwand bewundern!
Ein Hoch auf die neue digitale Filmtechnik: bereits vor zwei Jahren hatte ich einen ganz besonderen Film in Hamburg gesehen: Nichts. Es kam nichts. Nach 15 Minuten kam einer vom Kino auf die Bühne und erklärte, dass der Filmverleih den falschen Schlüssel verschickt hatte und der Film sich nicht entschlüsseln ließ. Man unternahm mehrere Versuche, einen neuen Schlüssel zu besorgen. Zwischenzeitlich wurde noch eine Dame des Filmverleihes auf die Bühne gezogen, die aber auch nicht wirklich etwas zu sagen hatte (bzw. sagte). Nach einer Stunde gaben die Leute im Kino auf und verschoben den Film auf einen freien Slot in der Nacht. Man bot alternativ an, die Ticketpreise zu erstatten.
Nun erlebte ich es vor Silvester erneut: nach der Halbzeit lief der 2D-Film in 3D weiter. Nach gut einer Minute bemerkte man den Irrtum und unterbrach den Film. Danach wurde das Bild erneut dunkel – und dieses wunderschöne Bild war für einige Minuten zu sehen:
Zum Zeitvertreib konnte man kleine Satzvervollständigungsspiele machen. Zum Beispiel: Es wäre besser gewesen, du hättest… keine Kinokarten gekauft!
Es folgten mehrere Wechsel zwischen Anläufen in 3D und dieser ultrapinken Variante. Nach gut 15 Minuten gab es einen Reset und der Film wurde komplett neugestartet. Mit Werbung und Vorschau, die übersprungen wurde. Die Kino-Infrastruktur, insbesondere der Vorhang der Leinwand, ist an den Film gekoppelt: diese Teile ließen sich nicht überspringen. Also einmal komplett schließen – und wieder öffnen. Duchzappen im Film im Schnelldurchlauf – bis zur entsprechenden Stelle.
Ein Hoch auf die moderne Technik! Filmriß 2.0