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Homepage von René Pönitz

Redewendungen in Behördendeutsch

Man kann alles verkomplizieren. Auch Redewendungen. Das habe ich einmal probiert.

Eine alte Oma ist kein D-Zug
Eine betagte Großmutter fällt nicht in den Anwendungsbereich des Allgemeinen Eisenbahngesetzes, da es sich bei der Erstgenannten nicht um ein Schienenfahrzeug handelt, das sich durch besondere Schnelligkeit auszeichnet.
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Wer durch Eintritt eines Ereignisses materielle oder immaterielle Nachteile erleidet, wird sich um verachtende oder ehrverletzende Meinungen nicht bemühen müssen.
Wer A sagt, muss auch B sagen
Nach Nennung des ersten Buchstaben des deutschen bzw. lateinischen Alphabetes ist unmittelbar ohne über das übliche Maß hinausgehende Verzögerung mit der Nennung des unmittelbar darauf folgenden Buchstabens fortzufahren.
Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln
Agrar-Produzenten mit dem größtmöglichen Mangel an Intelligenz, Wissen und Weisheit bringen die voluminösesten Knollen der Solanum-Tuberosum-Pflanze hervor.
Der frühe Vogel fängt den Wurm.
Die Erfolgsrate zur Erlangung eines wirbellosen Kleinsttieres steigt für gefiederte Wirbeltiere in den Stunden des Morgengrauens.
Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird
Die Temperatur einer frisch durch Wärmeeinwirkung zubereiteten Speise nimmt vor dem Verzehr ab.
Kommt Zeit, kommt Rat.
Das permanente Fortschreiten der Gegenwart erzeugt die spezifische und benötigte Erkenntnis zur Abwendung eines Risikos oder eine Gefahr.
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.
Jede Daseinsform und jede Aktivität hat exakt einen natürlichen Schlusspunkt. Eine Ausnahmeregelung besteht lediglich bei mit Fleisch, Speck und Gewürzen gefüllten Därmen. In diesem Fall sind exakt zwei natürliche Schlusspunkte festgesetzt.
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.
Das Ablehnen von psychischen und/oder physischer Handlungen, die bei einem selbst ein Missempfinden, eine Beeinträchtigung oder ein Schad-Erlebnis auslösen, sollte ausreichend sein, derartige Handlungen bei Dritten nicht durchzuführen beziehungsweise zu unterlassen.
Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.
Was einem Agrar-Ökonom außerhalb des eigenen geschmacklichen Erfahrungshorizonts liegt, wird er wohl nicht über den Mund in den Verdauungstrakt zuführen.
Das schlägt dem Fass den Boden aus.
Ein Vorgang, bei dem einem walzenförmigen Gebrauchsbehälters erfolgreich durch Schlageinwirkung die Unterseite abgetrennt wurde.
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
Die Verrichtung von Tätigkeiten, welche im chronologischen Zeitabschnitt bis zum darauffolgenden Tageswechsel vollzogen werden können, sollten nicht auf den unmittelbar darauffolgenden 24h andauernden Zeitabschnitt verschoben werden.
Wer nicht kommt zur rechten Zeit, der muss nehmen was übrig bleibt.
Antragstellende, welche nicht in der Lage sind, einen verabredeten Zeitpunkt oder Termin fristgerecht einzuhalten, haben – unabhängig von der Frage des Verschuldens – keinen Anspruch auf das Vollsortiment und müssen im Falle des Falles mit einer reduzierten Menge Vorlieb nehmen.
Die Kirche im Dorf lassen
Bei Beabsichtigung der Ortsveränderung von Sakralbauten ist darauf zu achten, dass diese die Grenzen der jeweiligen Gebietskörperschaft nicht überschreitet.
Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein!
Nach Schaffung einer Vertiefung im Erdboden mit dem Zweck, dass eine dritte Person da drin versinkt, wird anstelle des Dritten selbst versinken.
Nur die Harten kommen in den Garten.
Ausschließlich gefestigte und widerstandsfähige Personen und/oder Pflanzen werden die Möglichkeiten haben, einer botanischen Außenanlage zugeführt zu werden.
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
In chronologischer Reihenfolge sind zunächst Erwerbstätigkeiten vorzunehmen und abzuschließen, ehe mit Unterhaltungstätigkeiten begonnen werden kann.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Es ist empfohlen, den chronischen Abschnitt zwischen Sonnenauf- und dem unmittelbar darauffolgenden Sonnenuntergang, nicht vor Abschluss letzteren mit Zuspruch, Applaus oder Komplimenten zu würdigen.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Es ist keine Person, die im Sinne der Handwerksordnung zum Führen des Meister-Titels berechtigt ist, bekannt, welche grundlos von einem nicht näher präzisierten Ort deutlich oberhalb der Erdoberfläche unter Berücksichtigung der Gesetzgebung der Schwerkraft sich zur Erdoberfläche hin bewegt hat.
Stetes Wasser höhlt den Stein
Der dauerhafte Einsatz kleiner, kugelförmiger Flüssigkeitskörper bewirkt bei einem geologischen Festkörper eine substanzkostende Ausrundung.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Eine durch ein Kernobstgewächs entstandene Frucht wird bei einer durch Schwerkraft angetriebenen Bewegung nach unten in unmittelbarer geographischer Nähe die Erdoberfläche erreichen.
Wir sind hier nicht bei Wünsch dir was
Es ist festzuhalten, dass der aktuelle geographische Punkt nicht in einer Aufzeichnung einer Fernsehsendung liegt.

Fertigstellung der Küche

Was lange währt, wird endlich gut. Und so auch die Küche nach über 2 Jahren.

Wir haben zwar eine Bestandsküche gehabt, diese aber völlig neu aufgebaut. Und so gab es auch eine Wand hinter der Arbeitsplatte, die es zu gestalten galt. Eine der besten Ideen war hier, nicht mehr mit Fliesen zu arbeiten, sondern mit einer Platte, die die gesamte Fläche abdeckt. Keine Fugen, keine Kanten, die ganze Fläche abwischen. Wunderbar. Alu-Dibond ist hier ein sehr brauchbares Material – mit gerade einmal 3 Millimetern Stärke. Zwar nicht billig – aber Fließen mit Fliesenleger auch nicht.

Befestigt ist die über 2,50m lange Platte nur mit zwei Schrauben an der Wand (es sollte nach Möglichkeit nicht geklebt werden). Ansonsten liegt diese auf der Arbeitsplatte auf und wird auch durch die Oberschränke an die Wand gedrückt. Ergänzt wurde diese nun um zwei Seitenteile: auf der einen Seite mit Bildmotiv. Auf der anderen Seite konnten wir – dank einer RAL-Farbe – ein weiteres Element in der selben Farbe dazu bestellen. Allerdings sind RAL-Farben deutlich teurer. Bei den kleineren Seitenteilen ist etwas Verklebung nötig gewesen: zum einen weil im Bereich einer nötigen Schraube Stromleitungen verlaufen, zum anderen an der Wassersäule.

Bestellt haben wir diese bei Roompixx. Hier auch noch einmal großes Dankeschön an die Betreuung im Rahmen der Auftragsbestellung. Da gingen etliche E-Mails hin und her, damit wir das passende bekommen haben.

Nächste Episode: es gab eine Lücke zwischen den Oberschränken und einem daneben liegenden Hochschrank von ungefähr 55 Zentimetern. Auf dem überwiegenden Teil ist eine eingehauste Steigleitung. Bei den Unterschränken haben wir mit unterschiedlichen Korpustiefen dies ausgeglichen, hier sollen nun L-Förmige Regalböden her.

Erkläre das mal im Baumarkt, was du brauchst. Zum Glück gibt es Anbieter, mit denen man solche Platten genau planen kann. Ich griff zu Expresszuschnitt – der selbe Anbieter wie damals beim Ivar-Rondell

Auch wenn oftmals Millimeter im Möbelbau egal sind: bei der Auffüllung von Lücken sind diese wichtig. Allerdings ist das gar nicht so einfach realisierbar.

Die erste Hürde: die Einhausung der Steigleitung verläuft nicht exakt senkrecht. Es gibt ein Delta von ca. 3mm im Verlauf der 70cm Oberschränke. Unten ist es zu eng, oben zu weit. Die Lösung war hier ein Mittelweg. Und bei der untersten habe ich dann einen Millimeter noch weggefräst.

Die zweite Hürde: die Wände, an denen Oberschränke und Hochschrank installiert worden sind, haben nicht die exakte Ausrichtung. Auch wenn diese Schiefe zueinander im allgemeinen vernachlässigbar ist – durch die Verbindung fällt es dann auf, dass diese Schränke vorne weiter auseinander sind als direkt an der Steigleitung. Das hätte man ggf. noch ausgleichen können, in dem man den Hochschrank “dreht”,

Und zuletzt: die eingehauste Steigleitung hat in sich auch eine Schiefe von mehreren Millimetern. Diese hätte man einigermaßen ausgleichen können. Bei der Arbeitsplatte der Unterschränke haben wir direkt ein Trapez schneiden lassen – die Differenz war dort ein voller Zentimeter (auf 40 Zentimeter Breite)

Für den Hinterkopf: mehrere identische Platten sind günstiger als jeweilige Unikate.

Nun stand die Frage: wie befestigen? Ehe man mit Winkelstücken anfängt, war die Idee, schwarze Vierkant-Metallrohre anzubringen. Angelehnt an die Fjällbo-Serie von IKEA. Hier war es schwierig, einen passenden Anbieter zu finden, weil viele Anbieter entweder keinen Zuschnitt anbieten. Und die, die es taten, hatten keine schwarze Pulverbeschichtung. Oder die Rohre waren doppelt so groß wie die anvisierten 10 bis 12 Millimeter. Ich hätte es gerne mit Eisen realisiert – damit daran auch magnetisches hängen bleibt – aber dazu fand ich keinen einzigen Anbieter. Zeitweise überlegte ich auch, ob ich einen Ikea-Hack mache und die Fjällbo-Rohre umzuwidmen – aber es war mir zu ungewiss, ob ich damit zum Ziel gekommen wäre. Am besten scheint mir das Sortiment und Angebot bei Profilzuschnitt 24 zu sein: ich nahm das U-Profil (mit der Idee, dass die jeweils offene Seite gar nicht zu sehen ist, weil sie immer weggedreht ist. Zudem waren Bohrungen möglich – somit konnte ich diese auch entsprechend platzieren.

(Auch hier gilt: Gleiche Bauteile sind günstiger. Und jedes Loch kostet extra)

Die Idee ist nun, dass jeder Boden auf so einem Profil liegt (und im Zweifel auch von unten angeschraubt werden kann). Rein aus dekorativen Zwecken sollte links und rechts vertikale Profile verlaufen, ebenso horizontal unter dem untersten und obersten Boden, so dass das einen Ring quasi ergibt (Der obere und untere Boden sind noch nicht befestigt, fehlt also noch auf den Bildern)

Nun galt es noch zu berücksichtigen:

  • Aussparungen in den Böden für die vertikalen U-Profile
  • Bei den vertikalen U-Profile eine Vierkant-Rohrstopfen berücksichtigen.

Das fertig modellierte Werkstück sah dann so aus:

Apropos Vierkant-Rohrstopfen: auch wenn das ein Cent-Artikel ist, den man überall bekommt. Ich bestellte ihn bei Mai-Tools (Seite gerade im Wartungsmodus), da diese eine technische Zeichnung hatten. Das mag sich zwar trivial anhören, aber so hatte ich eine bessere Vorstellung. Ferner musste ich ja wissen, wieviele Millimetern ich abziehen muss. Bzw. für das vordere untere Rohr habe ich gut einen Millimeter weggeraspelt – sozusagen die Millimeterarbeit vor Ort.

Und zu guter Letzt: Schrauben. Passend in Schwarz. In der richtigen Länge, dass ich durch das Vierkant in den Schrank ausreichend tief reinschrauben kann. Gefunden bei Bauhaus.

Zum Glück leben wir in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts. Und so konnte alles am Computer geplant, berechnet und bestellt werden. Die Konfigurationswerkzeuge der Hersteller helfen echt weiter und man kann sich “austoben”. Die Ausführung des ganzen steht dann auf einem anderen Blatt – und die ist hier sehr schwierig und friemelig. Zunächst werden die vertikalen Rohre befestigt. Am Oberschrank ist das einfach. Aber die Gegenseite am Hochschrank muss nun die exakte Position bekommen: in Höhe und Tiefe. Anschließend der horizontalen. Als zweites waren die Auflageflächen dran. Hier war es einfacher, weil sie vorne bündig sind. Aber auch hier verzeiht die Höhe wenig. Die Wasserwaage ist der beste Freund.

Für den Aufbau des Regals und den Abschluss der Dipondplatten holte ich mir Unterstützung für die Realisierung.

Und zum Abschluss noch ein kleines Detail: Ecksteckdosen. Sie gefielen uns und waren passend. Aber ich fand so gut wie keine anschraubbaren Leisten. Mit zwei Sets Magischer Haken gegenüber beiden Seiten befestigt. Dabei wird jeweils ein Teil an die Steckdose befestigt (was ich passend schneiden musste), das andere dann an die Wand. Damit das präzise wird, werden die Gegenstücken aufgesteckt – und langsam in die Ecke gefahren. Leicht andrücken. Vorsichtig rausziehen, so dass die an der Position bleiben und anschließend festdrücken. Kleiner Nachteil dieser Lösung: der kleine Abstand zwischen Wand und Steckdose.

Anfangs noch Zweifel gehabt: aber es hält auch beim Lösen von Steckern.

Die noch hängende Steckdose auf den oberen Bildern wird ein anderes Mal gelöst. Da die eingehauste Steigleitung verputzt ist, funktioniert der magische Haken nicht. Sie kann auch nicht unten stehen (weil unten die Stromzufuhr ist). Sie kann ich auch nicht Kopfüberstellen, da oben noch eine Taste für Beleuchtung ist – Ja, Luxusprobleme.

Fazit: Es mag viel Aufwand für ein paar Böden sein. Aber gerade wenn der Platz begrenzt ist – und es nichts passendes zu kaufen gibt, muss man sich die Lösungen eben selbst zusammenbauen.

Neuer Toner - oder gleich neuer Drucker?

Es gibt Produktkategorien, mit denen werde ich keine echte Freundschaft schließen. Und dazu gehören Drucker.

Es fing schon in Schülertagen mit meinen ersten Drucker an. Es war ein Thermotransferdrucker in Farbe (von Star). Das war damals eine Alternative zu Nadel, Tinte und Toner. Du hast eine Farbkassette, bei der alle paar Zentimeter die Farbe wechselt. Beim Druck spult er dann jeweils zwischen den Farben vor und zurück. Die ersten Ausdrucke sahen für damalige Verhältnisse schon recht gut aus. Und dann druckte ich ein Foto mit überwiegend gelben Farbanteilen aus – danach dauerte jeder Ausdruck ewig lange. Das Ding war nur noch am Spulen. Und als er dann am Ende des Gelbes angekommen war, konnte ich die ganze Kassette weghauen.

Ich wechselte dann zu den Tintenstrahlern. Auch hier war ich anfangs mit den Canon’s zufrieden. Allerdings druckte ich nie regelmäßig. Und wenn ich dann nach langer Zeit wieder drucken wollte, war der Druckkopf eingetrocknet. Da konnte man den Drucker gleich wegwerfen.

Also stand für mich nach dem x.-Gerät fest: ich brauche einen Laserdrucker. Der Toner ist ja schon trocken, der kann nicht mehr vertrocknen. Vor 15 Jahren waren die Preise inzwischen auf einem Niveau, dass man diese sich für Privat anschaffen konnte. Mit Farbe, Duplex-Einheit und Netzwerkanschluss erfüllte ich mir gleich drei Wünsche auf einmal! Ich griff zu HP. Auch wenn ein Toner recht lange hielt: auch dieser wurde nach Jahren leer. Also verglich ich die Tonerpreise – mit den Preisen eines neuen Gerätes. Ich traf eine Entscheidung, die man aus Umweltaspekten als reinste Frevelei bezeichnen könnte: Ich kaufte einen neuen Drucker, quasi das selbe Modell in der Minimalvariante. Nur für den Toner.

Das Gerät wurde geliefert. Der neue Drucker verschwand in der Kammer. Und ich druckte mit dem neuen Toner im alten Drucker.

Aber nicht lange: der alte Drucker war vom neuen Toner nicht so begeistert und druckte unzuverlässig. Vor allem druckte er unzuverlässig unzuverlässig. Mal ging es, mal nicht. Aber letzteres nahm zu. Also kam der Drucker aus der Kammer wieder zum Vorschein. Und nun ärgerte ich mich, dass dieser keine Duplexeinheit hatte und ebenso keinen Netzwerkanschluss.

Zum Glück wiederholte sich dieses Fehlerbild erst gegen Ende des Toners. Denn so hatte ich HP den Rücken zugekehrt – und kaufte mir einen Brother. Von der Qualität her zufrieden. Aber auch diese Toner waren Jahre später alle. Und es war das gleiche Entscheidung wie zuvor: kaufe ich den gleichen Drucker noch einmal – oder zahle ich mehr, um nur den Toner zu bekommen. Dieses Mal entschied ich mich für die dritte Option: die preiswerteren Kompatiblen.

Die Tonerkartuschen kamen an – und der Drucker mochte das Cyan gar nicht. Ich reklamierte und bekam noch einmal Cyan. Die Welt war gut.

Bis auf den Ausdrucken willkürlich keine Punkte erschienen und später zusätzlich blaue Streifen. Fast wie ein sichtbares, aber willkürliches Wasserzeichen. Ich tolerierte den kleinen Fehler. Doch inzwischen druckt er Cyan gar nicht mehr. Im Inneren sieht man aber auch Toner, wo er eigentlich nicht liegen sollte.

Ich bereue dieses Mal wieder mein Entscheidung. Aber was kaufe ich nun? Den Drucker noch einmal – oder den Original-Toner?

Hatte ich schon erwähnt, dass ich mit einer frevelhaften Entscheidung bisher gut gut gefahren bin und im Drucker noch Tonerpulver verteilt ist und ich keine Ahnung habe, ob der Drucker mit neuem Original-Toner wieder vernünftig druckt? Den identischen Drucker gibt es nach all den Jahren noch neu für ~286 € zu kaufen. Ein neues Tonerset schlägt nur mit 278€ zu buche. Man könnte sagen, den Drucker gibt es umsonst, die 8 Euro Differenz sind für das Anschlusskabel.

Nun werde ich als Verbraucher durch diese Preisstruktur dazu geleitet, jedes Mal beim Tonertausch auch das Gerät zu tauschen. Das finde ich krass. Und warum schreibe ich das? Weil hier Politik Einfluss nehmen könnte. Beispielsweise durch eine Regelung, dass das Preisverhältnis zwischen Toner und Gerät entsprechend der Herstellungskosten zu verteilen ist. Oder meinetwegen in einem gesetzlich vorgegebenen Verhältnis zwischen Toner und Gerät mit Toner (z.B. 50%). Das ist dann ein Eingriff in die Gestaltungsfreiheit der Preise bei den Herstellern bzw. Händlern. Aber offensichtlich ist so einer nötig.

Zum Abschluss ein Video mit Horst Evers über seine Vorliebe für elektronische Geräte, insbesondere Drucker:

Elterngeld - Reform

Im Bundestag wird derzeit das Haushaltsfinanzierungsgesetz 2004 beraten, in dem Zusammenhang soll es auch Änderungen bzgl. des Elterngeldes geben.

Bekanntermaßen muss der Bund den Rotstift ansetzen – und dies betrifft alle Ressorts, auch das Familienministerium. Und dort haben die Grünen sehr subtil die FDP getrollt: mit dem Elterngeld. Eine Leistung, die wie eine Sozialleistung klingt, aber keine ist.

Nun stehen zwei konkrete Änderungen auf der Agenda, die sehr wahrscheinlich in das Gesetz zum Elterngeld und zur Elternzeit (BEEG) einfließen werden – und zum 01. April 2024 in Kraft treten sollen:

  1. Reduzierung der Einkommensgrenzen
  2. Gleichzeitiger Bezug beider Partner auf einem Monat begrenzt

Bei den Einkommensgrenzen gab es Protest (siehe Petition) – und über die Auswirkung und das Einsparvolumen kann man ja gerne diskutieren. Aus Blick des Haushalts ist eine Einsparung zumindest nachvollziehbar, wenn Paare künftig über den neuen Grenzen liegen und keinen Anspruch mehr haben.

Beim gleichzeitigen Bezug habe ich so meine Zweifel. Schauen wir aber mal in den kommenden Paragrafen einmal rein (hier aus der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses) – und deren Beschlussfassung nun als sehr wahrscheinlich gilt:

Ein gleichzeitiger Bezug von Basiselterngeld beider Elternteile ist nur in einem der ersten zwölf Lebensmonate des Kindes möglich.

Soweit sogut, nun kommen die Ausnahmen:

Bezieht einer der beiden Elternteile Elterngeld Plus, so kann dieser Elternteil das Elterngeld Plus gleichzeitig zum Bezug von Basiselterngeld oder von Elterngeld Plus des anderen Elternteils beziehen. § 4b bleibt unberührt. Abweichend von Satz 1 können bei Mehrlingsgeburten und Frühgeburten im Sinne des Absatzes 5 sowie bei Kindern, bei denen eine Behinderung im Sinne von § 2 Absatz 1 Satz 1 des Neunten Buches Sozialgesetzbuch ärztlich festgestellt wird und bei Kindern, die einen Geschwisterbonus nach § 2a Absatz 1 in Verbindung mit Absatz 2 Satz 3 auslösen, beide Elternteile gleichzeitig Basiselterngeld beziehen.

Mir bahnt sich die Frage auf, was diese Regelung im Haushaltsfinanzierungsgesetz zu suchen hat. Die Idee ist eine erzieherische Maßnahme: die Herren sollen mindestens einen Monat solo mit dem Kind verbringen. Als Sparmaßnahme macht diese Regelung nur dann Sinn, wenn nun diese Herren abgeschreckt werden, überhaupt Partner-Monate in Anspruch zu nehmen. Ansonsten wird mit dieser Maßnahme kein Euro eingespart, die Anträge werden nur anders gestellt – sofern keiner der Ausnahmetatbestände greift.

Aber was bedeutet nun diese Regelung in der analogen Welt?

  • Zunächst werden sich die Juristen mit den §§ beschäftigen und entsprechende Richtlinien erlassen. Das bindet Personal im Bundesfamilienministerium, am Ende aber auch in jeder Elterngeldstelle: die Sachbearbeiter müssen die neue Regelung mit den exakten Ausnahmen kennen.
  • Es werden Eltern verunsichert sein – und Fragen stellen. Auch bei den Elterngeldstellen. Sie wollen ja keine Ansprüche verlieren. Bindet auch da Ressourcen.
  • Dann müssen die Elterngeld-Anträge angepasst werden. Neben redaktionellen Änderungen dürfte vor allem der Behindertenstatus des Kindes abgefragt werden. Bisher wurde dieser nur für Geschwister abgefragt, weil es dafür auch mit älteren Kindern den Geschwister-Bonus gibt.
  • Während sich die meisten Bundesländer auf den einheitlichen Antrag geeinigt haben, gibt es Bundesländer, die zwingend auf einen eigenen Landes-Antrag bestehen, so bspw. Bayern . Sieht zugegebenermaßen nicht schöner aus, erhöht aber auch hier den Aufwand.

Nun kommen wir in die digitale Welt, also auch der Digitaltauglichkeit von Gesetzesänderungen:

  • Wenn sich der Antrag ändert, so ändert sich auch der Online-Dienst ElterngeldDigital. Die Entwickler freuen sich für die Aufträge. Wenn also der Behinderten-Status des Kindes dazu kommt, dann braucht es auch die Möglichkeit für einen weiteren Nachweisupload.
  • Je nach dem, wie gut oder schlecht die UserExperience ausfallen soll, braucht es Prüflogik. Also Warnhinweise im Monatsplaner bei Überschneidungen von mehr als 1 Monat, sofern eben keiner der Ausnahmetatbestände greift.
  • Die Bundesländer, die wiederum einen eigenen Elterngeld-Onlinedienst betreiben, müssen also auch hier zusätzlich entwickeln.
  • Wenn ein neues Feld benötigt wird, so soll es auch übertragen werden. Dafür gibt es den Standard XFamilie. Der sieht regulär nur Releases für Mai und November vor. Wird also mit April schon einmal unmöglich werden, wenn im Mai frühestens diese Änderung im Standard aufgenommen wird. Und mit der Veröffentlichung beginnt eine Frist, ab der diese Änderung dann bindend wird.
    • Anmerkung: Sehr wahrscheinlich wird dafür eine Handlungsanweisung geschrieben, damit zwischenzeitlich so eine Änderung vollzogen werden kann – was die leichtgewichtigere Lösung gegenüber einem Zwischenrelease wäre.
  • XFamilie ist an den einheitlichen Elterngeldantrag gekoppelt. Losgelöst davon müssen sich die Länder mit eigenen Anträgen noch einmal eigenen Hirnschmalz in die dortige Übermittlung stecken.
  • Am anderen Ende stehen die Fachverfahren, also die Software, mit der die Sachbearbeiter das Elterngeld bewilligen. Diese benötigen ebenso Updates. Mindestens das neue Feld muss angezeigt werden plus das Auslesen aus XFamilie. Und auch hier: je nach UserExperience ein Regelwerk, was prüft.

Und maßgebend ist das Datum der Geburt (vgl. §1 Abs. 3 BEEG). Sprich: auch Monate später können noch Leute Anträge nach den alten Regeln stellen, wenn eben das Kind noch im März zur Welt kam. Das muss der Online-Dienst können, das muss XFamilie vorsehen, dass muss das Fachverfahren erkennen.

Mal losgelöst von der vermeidbaren Mehrfacharbeit wegen fehlender Bereitschaft zur Einheitlichkeit: ich frage mich schon, ob dieser gesamte Aufwand diese Gesetzänderung es wert ist, wenn sie unter der Prämisse der Einsparung entstanden ist.

Kunstparker-Awards 2023

Das Ende des Jahres schreitet voran – und dann beginnt die Zeit der Auszeichnungen. Heute feiern wir die Kunstparker des Jahres. Kunstparken ist eine Street-Art-Form und hat eine lange Tradition in Deutschland, auch und vor allem in Hamburg. Es ist eine geistig schöpferische Leistung, ein Kraftfahrzeug so im öffentlichen Straßenraum abzustellen, dass man auf subtile Art und Weise mehr Parkraum im öffentlichen Raum einfordert oder gleich einnimmt. In Barmbek und einigen anderen zentralen Ortsteilen gibt es etablierte Künstlerszenen, die auch in diesem Jahr zahlreiche Artefakte geschaffen haben.

Heute werden die drei besten Werke des Jahres in der Hamburger Regionalliga für Barmbek gekürt.

Platz 3: Der Radweg im Schnee (2023, Blech auf Schnee/Beton)

Der dritte Platz geht an das Kunstwerk “Der Radweg im Schnee”. Auf den ersten Blick erweckt es den Eindruck, es würde niemand gestört und behindert werden. Dem aufmerksamen Betrachter entgeht jedoch nicht, dass das Kunstwerk zum überwiegenden Teil auf einem Radweg installiert wurde. Der Künstler drückt damit volle Unterstützung zur Hamburger Strategie aus, dass Schneeräumung auf Radwegen keinerlei Priorität genießen sollte. Die besondere Originalität dieses Werkes erweist sich aber dadurch, dass durch dieses Kunstwerk eben auch die Schneeräumung auf dem Radweg vereitelt wird. Dafür gibt es 2023 Bronze!

Platz 2: Zwischen Baum und Bügel (2023, Blech auf Erde)

Der zweite Platz geht in diesem Jahr an das Kunstwerk “Zwischen Baum und Bügel”. In der Kunstparkerszene werden Bäume als völlig nutzlos angesehen – es kann ja nicht auf einem Baum geparkt werden. Von Laub, Vogelkot oder Lindenblüten ganz zu schweigen. Es ist jedes Mal aufs Neue eine Frevelei, wenn das Grünflächenamt einen neuen Straßenbaum pflanzt. Was liegt da näher als Bäumen Wurzelschäden hinzuzufügen, damit perspektivisch wieder ein Parkplatz nachwachsen kann? Leider werden viele Bäume deshalb mit Bügeln gesichert – und die hinterlassen leider Kratzer auf dem heiligen Blech. In diesem Falle hat eine Unachtsamkeit des Grünflächenamtes dazu geführt, dass ein Kunstparker direkt zwischen Baum und Bügel posieren konnte. Allein der Mut und das Manövriergeschenk zollen Respekt. Daher ein wohlverdienter zweiter Platz!

Platz 1: Triptychon (2023, Blech auf Beton/Asphalt)

Das Parken in zweiter Reihe ist in der Kunstparkerszene allgemein sehr beliebt, allerdings machen sich die Aktivisten damit ähnlich viele Freunde wie die Letzte Generation auf der Köhlbrandbrücke. Die Zugeparkten, meist Amateure der Szene, fangen an, heftig zu hupen und zu fluchen – und zeigen überhaupt kein Verständnis für diese Kunstform. Oftmals bauen dann die Kunstparker ihre Kunstwerke freiwillig wieder ab.

Und genau das Problem hat der Schöpfer des Kunstwerkes “Triptychon” sehr elegant gelöst – und damit sich einen Traum innerhalb der Kunstparkerszene geschaffen: die Gewissheit, stets eine dauerhaften Galeriestandort zu beanspruchen, ohne dafür Unsummen bezahlen zu müssen. Dazu brauchte es eine Kombination aus Längs- und Schrägparken innerhalb eines Straßenabschnittes. Dabei werden zunächst zwei benachbarte Quer-Parkplätze belegt. Bei der Wahl der Artefakte sollte man stets solche wählen, die nur selten in auswärtigen Ateliers präsentiert werden. An der Stirnseite kann nun sehr entspannt in zweiter Reihe das zentrale Kunstwerk aufgestellt werden. Kein Zweifel, dass der Künstler ein Profi ist: zwei Teile des Triptychons gehören zur selben Fahrschule, das rote Fahrzeug steht seit mindestens Monat unverändert an dieser Stelle. Damit wird Triptychon zum Sieger des Jahres gekürt.

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!

Der grüne Pfeil dieser Seite

Seit einigen Jahren schon verwende ich einen grünen Pfeil sowohl als Logo dieser Seite, aber auch als eine Art Marke auf diversen anderen Plattformen. Und häufig kommt dann die Frage auf, warum ich diesen Pfeil verwende bzw. was er denn bedeuten soll.

Sehr viele vermuten dann den Grünen Pfeil aus der Straßenverkehrsordnung (der offiziell Grünpfeil heißt). Doch weder der Grüne Pfeil im Ampellicht, noch der Grüne Pfeil als Blechschild (der Grünpfeil) haben diese Konturen.

Der zweite Vermutung ist der Rettungspfeil von Fluchtwegen. Hier ist die Ähnlichkeit schon größer, die Konturen passen immerhin, aber nicht die Proportionen.

Aber wer nun weiter sucht, es ist vergebens: es gibt keine tiefergehende Bedeutung.

Der Logo stammt von Anfang 2004. Damals ging es los mit sogenannten “Favicons”, also die kleinen Piktogramme, die du in der Browserzeile vor einer bestimmten Webseite siehst. Diese mussten damals möglichst gut mit 16 mal 16 Pixeln erkennbar sein (und sollten es auch heute noch). Viele probierten damals aus, ihre Fotos in so ein kleines Symbol zu pressen. So etwas ähnliches hatte ich mal auf meiner allerersten Webseite gemacht – und bin dann doch froh, diese Idee und dieses Layout lange hinter mir gelassen zu haben:

Im Jahre 2004 habe ich die Seite komplett auf dunkelgrün geschalten. Ich fand das kräftige Grün schön und viel besser als das damals vorherrschende Blau. Damals bastelte ich mit Listensymbolen herum – nur der einfache Punkt war mir damals zu wenig. Und so entstand ein kleiner Pfeil als Listenpunkt, auch sehr gut auf der alten Webseite im Menu zu erkennen:

Und dann dachte ich: den kleinen Punkt kann ich auf 16 mal 16 Pixel skalieren. Er ist einfach gehalten, hat Wiedererkennung, passte eben auch zur Gestaltung der Seite.

Und im Jahre 2013 als ich diese Seite noch einmal komplett überarbeitete, blieb zwar der Pfeil und die Grundfarbe Grün. Aber ich passte den Pfeil an die aufgefrischten Farben an – und seit dem schnitt ich den Pfeil auch aus (so dass dann ggf. weiße oder schwarze Umrandungen entstehen)

Und gegenwärtig bin ich sowohl mit dem Pfeil als auch mit dem Layout dieser Seite zufrieden.

Und falls ihr euch fragt, was es mit den beiden Dreiäugigen auf sich hat: Beim Relaunch der Webseite 2013 wollte ich eine Kopfgrafik haben. Nach der anfänglichen Idee, wechselnde Grafiken zu machen, toppte dann dieses StreetArt-Photo. Zum einen finde ich die positive Grundausstrahlung sehr schön, auch das extrem breite Format passte – und es war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr reproduzierbar. Ich schoss das Foto schon 2008. Es war auf dem Lido (Schlesische Straße, Kreuzberg) gemalt worden, doch 2013 schon längst übermalt. Wie bei StreetArt wohl üblich, weiß man wenig/nix über die Urheber, aber die Urheber haben eine Handschrift – und dann entdeckte ich auch an anderen Stelle diese Dreiäugigen, z.B. ebenso aus Berlin

Grunderwerbssteuer

In Thüringen wird die Grunderwerbssteuer gesenkt. Von 6,5% auf 5%. Wer also künftig eine Wohnung oder Haus erwirbt, zahlt also bei 400.000€ Kaufkosten künftig 6.000€ weniger. Klingt doch toll, sollte man meinen. Und deshalb freut sich auch vor allem Jens Spahn in seiner Villa darüber:

Eine niedrige Grunderwerbssteuer erleichtert den Traum vom Eigenheim. Häuslebauer werden dank der CDU Thüringen endlich entlastet. Mario Voigt hat Recht: Wir können als CDU richtige Positionen nicht aufgeben, nur weil auch die falschen sie richtig finden.

An Verlogenheit ist die CDU in diesem Fall nicht zu überbieten.

Rundgang durch Treptow-Köpenick

Von 2011 bis 2016 saß ich als gewähltes Mitglied in der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin und durfte fünf Jahre lang aktiv an den politischen Entscheidungen mitwirken. Das ist nun auch schon wieder einige Jahre her. Und ich habe die Gelegenheit genutzt, nach all den Jahren mal wieder einen Besuch abgehalten – und habe die Orte der wesentlichen Debatten erneut aufgesucht.